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Wie rettet man Sylt?
Vor vielen Jahren war noch Festland dort,
da heut das Wasser durch den Priel sich spült, Mandränke tobte, riss das Land hinfort, nun durch das Wasser heftig aufgewühlt. Der alte Dünenwall zerbrochen ist zu einer Insel, nur noch schmal und lang. Auch diese hat nur noch begrenzte Frist, denn immer wenn die Sturmflut sprang, dann branden schnelle Wogen ans Gestade und spüln den Sand hinweg unter der Kante, wo sonst die Welle, laufend, dort gerade, sich brechend, sanft erstirbt. Jetzt dominante, so ungeheure Massen branden an. Da Sturm und Mondflut sich in großer Höhe, vereint dem Land entgegenwerfen, kann nur Sand als Berg nicht widerstehen. Wehe der Insel! Häuser stürzen tief hinab, gefalln wie in des Strudels gierig Schlund. Zuletzt zerbricht der Wall zum Seemanns-Grab, verschwunden in des Meeres flachen Grund. Der Mensch versucht das Unheil aufzuhalten, mit Steinen in bizarren Formen aus Beton, das Ufer sturmerprobt neu zu gestalten. Doch leider hat er gar kein Glück davon. Die Stürme fahren immer hart dazwischen, bestürmen ärger noch die neue Wand, als wollten sie dem Menschen eins auswischen: Vorn steht der Stein, dahinter fehlt der Sand. Die Welle unter Wasser bremst sich ab und überschlägt sich in der Brandung sehr, weil unterhalb behindernd sich ergab: Die Bank aus Sand. Die Welle gab’s nicht mehr. Doch ungehindert rollt sie landwärts fort, wenn sie nun, hoch genug, sich kann entfalten. Die hohe Flut verschiebt den Brandungsort, da nichts im Wege steht, sie aufzuhalten. Wenn nun die Sandbank vor der langen Küste dem steigend Wasser ähnlich folgen kann, sich schwimmend hebend aus Beton, dann müsste die Woge, brandend, erfahren ihren Bann. |
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