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Frau Tanne
Frau Tanne steht so reich behängt,
sie kann es kaum erwarten, dass all die Lichter im Advent ihr buntes Treiben starten. Voll Mitleid sieht sie um sich rum die dürren Äste ragen und seufzt: „Oje, was seid ihr dumm, seid wirklich zu beklagen! Seht, wie man‘s macht: Ich zieh mir an ein Kleid aus schönen Nadeln. Weil das gefällt, hängt man daran die Orden, mich zu adeln!“ Nun strahlt sie einen Monat lang im Glanz der fremden Lichter und spiegelt ihren Festbehang im Leuchten der Gesichter. Doch hinter all dem Lichterglanz steht wie als blosser Schatten das Grün von eh, man sieht es ganz im Hintergrund ermatten. Im Januar wird sie lichterlos und in den nächsten Wochen kommt rauer Wind und Schneelast gross. Bald hängt ein Ast gebrochen. Im März fühlt sie sich unbequem, man hört sie sich empören ob all dem grünen Ungestüm der knospenfrischen Gören. Die kichern ihr die Ohren voll, der armen Nadelfrau und stehlen ihr ganz frühlingstoll im Mai vollends die Schau. |
hallo wolo,
ein wenig hast du mich überrascht. dachte ich mir doch, frau tanne wäre ein weihnachtsbaum wie man ihn üblicherweise im zimmer hat. deine dürfte aber mitten im wald geschmückt worden sein. (möglichweise hat sich deshalb noch niemand hierher verirrt?) wieso dann aber ihr grün dennoch ermattet , ist mir nicht ganz klar. :confused: etwa geblendet vom lichterschein? sei's wie es sei: bloßer und groß dürfen nach wie vor rechtschreibreform scharf be - esst werden. ;) gerne gelesen, larin |
hallo larin
die tanne steht am strassenrand in der agglo. das ß wurde in der schweiz schon lange abgeschafft. danke für dein reinschauen und kommentieren! lg wolo |
tatsächlich? kein ß in der schweiz?
ich staune. (wieder was gelernt) die schlauen schweizer! wieso ging diese errungenschaft am restlichen deutschen sprachraum vorbei? und was ist agglo? bitte um unterweisung! lg, larin |
hallo larin
fast wären mir deine fragen entgangen. entschuldige die verspätung. das ß verschwand im laufe des 20. Jh. aus dem alltag und vor allem aus den schulen. da aber die kantone die hoheit über die schulen hatten, gab es keine gesamtschweizerischen verzicht auf das ß bis zur rechtschreibereform von 2006. duden wie rechtschreibereformen (diese erst im zweiten versuch) legen ja nicht regeln fest, sondern dokumentieren, was sich zur regel entwickelt hat. ich mag den jetzigen gebrauch des ß, obwohl er mir nur vom lesen vertraut ist. aber in facebook- und sms-gesellschaft wird sich die rechtschreibung wohl sehr schnell so stark verändern, dass da bald nicht mehr von regel die rede sein kann. oder nicht? am meisten informationen habe ich im internet gesehen unter http://www.sok.ch/files/FA/Eszett_in_der_Schweiz.htm agglo ist für mich kurzwort für (städtische) agglomeration. lg wolo |
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