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Fürbitte an Orpheus
Fürbitte an Orpheus
Orpheus, du götterbetörender Sänger, Sänger, der Alles mit spirituellen Wellen erhebt zu den kosmischen Quellen, gib, das Gefühle und Denken nicht länger mir am Gestade der Sprache zerschellen! Orpheus, sei Regen auf trockenen Zweigen, Regen auf Lippen, lass Knospen entspringen, lass meine Zunge Begeisterung singen! Lass mich durch freien, gemessenen Reigen Freiheit in alle Erscheinungen bringen. Orpheus, erzeuge mir singende Sonnen! Sonnen der Liebe, die alles durchstrahlen, Sonnen, die Sorgen und irdische Qualen strahlend zerbleichen, und himmlische Wonnen mir an die irdische Kerkerwand malen. |
Hallo Thomas!
Ein wahrhaft orpheusischer Gesang. Gar trefflich hast du die Lyra gezupft und einen für mich beeindruckenden metrischen Gesang abgeliefert. Besonders das Stilmittel "Repetitio" ist mir aufgefallen und verleiht dem Gedicht diese eindringliche und fast schwärmerische Note. Du wiederholst einzelne Satzglieder - "Sänger/Regen/Sonnen" - wobei die Aussage verstärkt und die Eindringlichkeit gesteigert wird. Zitat:
Zitat:
LG Trommler |
Hallo Trommler,
vielen Dank für den einfühlsamen Kommentar. Ich fühle mich richtig verstanden. Das Gedicht ist etwas unzeitgemäß, aber für mich sehr wichtig. Es ist eine ernste Fürbitte, um dem in meinem LyrikChat gesteckten Anspruch irgendwie nur annähernd gerecht zu werden. Viele Grüße Thomas |
Hallo Thomas,
eine innige und lyrisch euphorische Fürbitte - die bei Erfüllung ganz bestimmt zu kosmischen Quellen, zur Freiheit und Liebesleuchten geleiten würde. Die irdische Kerkerwand würde überstrahlt von himmlischen Wonnen. Nicht ein bisschen "unzeitgemäß". Menschen, die heute nur annähernd wie Orpheus singen, begeistern doch nicht weniger.(Ich denke hier an Pavarotti);) Nur hier: Zitat:
- strahlend mir bleichen, und himmlische Wonnen mir an die irdische Kerkerwand malen. - Die Wiederholungen: Sänger, Regen, Sonnen machen das schöne Werk liedklingend. Gern gelesen. Liebe Grüße Dana |
Liebe Dana,
danke für den positiven Kommentar. Das Wort `zerbleichen' ist zugegeben etwas ungewöhnlich, aber dein Vorschlag ist mir etwas zu sanft. Ich möchte doch eine sehr starke, das schlimme vernichtende Kraft zum Ausdruck bringen, und hätte das gerne damit verbunden, dass die Sonne (z.B. beim Bleichen der Wäsche) Dinge wieder in jungfräulichem Weiß erstahlen lassen kann (wenn nicht gerade die Gänse über die Wäsche gelaufen sind). Ich verstehe deinen Einwand, mir kommt das Wort ja auch grenzwertig vor, und wenn die Sprache der Fürbitte der natürlichen Sprechweise näher wäre als sie es ist, ginge es überhaupt nicht. Liebe Grüße Thomas |
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