Gedichte-Eiland

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Sidgrani 15.04.2012 07:31

Hase ist aus
 
Ich bitte vorweg alle Tierfreunde und Katzenliebhaber um Nachsicht, aber mein Gedicht greift lediglich eine gängige Überlebensstrategie vergangener Zeiten mit Not und Elend auf.

Zudem möchte ich meiner Verwunderung Ausdruck verleihen (neidlos schmunzelnd), dass sich Gedichte über Hunde und Katzen in allen Foren überdurchschnittlicher Aufmerksamkeit sicher sein können. :rolleyes:


Hase ist aus

Opa isst gern Hasenbraten,
das ist Oma viel zu teuer,
also schleicht sie in den Garten,
sieht die Katze und gibt Feuer.

Krachend geht der Schuss daneben
und die Katze bleibt am Leben,
aber Oma lässt nicht locker,
wofür gibt’s Elektroschocker?

Leider ist die Katze schneller,
möchte nicht auf Opas Teller,
rettet sich auf einen Mast,
wo der Starkstrom sie erfasst.

Opa kriegt nun Hasenbraten,
der ein wenig kross geraten.

a.c.larin 15.04.2012 07:49

hallo sidgrani,

also, ich seh das ganz locker, denn fakt ist: zu notzeiten haben die menschen tatsächlich auf hund und katz zurückgegriffen! im umkämpften wien des jahres 1683 (zur zeit der türkenbelagerung) wurden sämtliche "dachhasen" ( so hat man das damals genannt) gejagt und gegessen.
was hätten die eingeschlossenen, von versorgung abgeschnittenen menschen auch anderes tun sollen?

in china düfte man da überhaupt nicht so heikel sein!
ich bin mir ganz sicher : so manche "peking - ente" hatte ursprüglich vier beine! :D

also hoffen wir, dass es dem opa geschmeckt hat!
(mit reichlich chili oder tabasco soße lässt sich ja manches zuviel an garung doch überdecken..... :p )

und wenn ihm oma auch noch die brille versteckt, kann sie ihm sogar regenwurm -spagetti servieren!

gerne gelesen und beschmunzelt,
larin

Erich Kykal 15.04.2012 11:49

Hi, Sid!

Schließe mich larin an! Sauber gedichtet, flüssig zu lesen und heiter-ironisch.
Die Katze tut einem natürlich leid, aber in der Natur würde sie ja auch verspeist werden, wenn ein größerer Jäger erfolgreich gewesen wäre.

Der Oma gehört natürlich hinten eins mit dem Salzschrot aufgebrannt! Im Gedicht steht nämlich nix von echten Notzeiten - da ist ihr der echte Braten schlicht "zu teuer"! Killen aus Geiz - dafür habe ich - trotz deiner einleitenden Worte - kein Verständnis!:p;):D

Dennoch gern gelesen!

LG, eKy

fee 15.04.2012 11:59

böse, böse, böse, sidgrani! :D:D:D


Zitat:

Zudem möchte ich meiner Verwunderung Ausdruck verleihen (neidlos schmunzelnd), dass sich Gedichte über Hunde und Katzen in allen Foren überdurchschnittlicher Aufmerksamkeit sicher sein können.
zur kenntnis genommen und bestätigt. :rolleyes:

ich habe soeben die idee geboren, einen feldversuch zu starten, bei dem es um gedichte über blutegel, moskitos, quallen, kakerlaken, ameisen u.ä. kuschelige tiere geht. mal sehen, wie die so ankommen. wer ist dabei? ein spulwurmgedicht von klatschmohn gibt es ja schon andernorts. (allerdings kommt der arme dort nicht gut weg und das gehört behoben, wie ich meine :p ). :D

ein zwei glättungsvorschläge hätt ich auch noch zu deinem bahnbrechenden werk:

Opa isst gern Hasenbraten,
Oma ist das viel zu teuer,
also schleicht sie in den Garten,
sieht die Katze und gibt Feuer.

Krachend geht der Schuss daneben
und die Katze bleibt am Leben.
Aber Oma lässt nicht locker,
wofür gibt’s Elektroschocker?

Leider ist die Katze schneller,
möchte nicht auf Opas Teller,
rettet sich auf einen Mast,
wo der Starkstrom sie erfasst.

Opa kriegt nun Hasenbraten,
wenn auch etwas kross geraten.



sehr gerne gelesen und fein geschmunzelt. falscher hase mal anders.


lieber gruß,

fee

Erich Kykal 15.04.2012 12:11

Hi, fee!

So sehr ich deine Ratschläge zu schätzen weiß - hier finde ich in allen Fällen die ursprüngliche Version gelungener, sprachlich schöner und melodischer wie flüssiger zu lesen.
Sorry, wenn ich da "von der Seite" komme - ist nicht so angenehm, ich WEISS - aber ich wollte es nicht ungesagt lassen, weil ich aus obigen Gründen nicht möchte, dass Sidgrani etwas ändert.

Sorry wegen der Einmischung,

LG, eKy

fee 15.04.2012 12:45

Zitat:

Zitat von Erich Kykal (Beitrag 61666)
hier finde ich in allen Fällen die ursprüngliche Version gelungener, sprachlich schöner und melodischer wie flüssiger zu lesen.
Sorry, wenn ich da "von der Seite" komme - ist nicht so angenehm, ich WEISS - aber ich wollte es nicht ungesagt lassen, weil ich aus obigen Gründen nicht möchte, dass Sidgrani etwas ändert.


kein grund, sich dafür zu entschuldigen, lieber erich.

ich denke, solche rückmeldungen zu rückmeldungen anderer sind durchaus auch für den autor hilfreich, weil sie ihm ev. bei der entscheidungsfindung weiterhelfen.

ich finde es aber auch sehr interessant, dass du die formulierungen sichtlich anders empfindest als ich. ganz ohne wertung. tatsächlich interessant.


lieber gruß,

fee

Erich Kykal 15.04.2012 13:09

Okay, der mittlere Vorschlag ist in etwa gleich gut: "möchte nicht...".
DAS kann ich mir als Änderung vorstellen.
Die anderen beiden Stellen finde ich in der Ausgangsversion wirklich gelungener formuliert. Is eben so. De gustibus non est disputandum, nicht wahr?

LG, eKy

Sidgrani 15.04.2012 18:33

Hei larin,

die „Dachhasen“ gab es wohl auch bis mindestens 1945/46 in Deutschland. Dem kurzsichtigen Opa auch noch „Regenwurm-Spagettis“ vorzusetzen, ist sicher genug Stoff für ein weiteres Gedicht. :)

Danke fürs Loben
Sid


Hei fee,

Gedichte über unkuschelige Tiere? Das ist einen Versuch wert, finde ich.
Deinen zweiten „Glättungsvorschlag“ finde ich gut und werde ihn gleich umsetzen (eKy hat das ja auch schon ganz gut begründet).

Danke fürs „Mitarbeiten“ und das Loben
Sid


Hei eKy,

auch dir danke ich für deine positiven Worte und die konstruktive „Mitarbeit“.

Liebe Grüße
Sid

Thomas 15.04.2012 20:31

Hallo Sidgrani,

im wahrsten Sinne 'schwarzer Humor' was den Dachhasen betrifft. Und auch die Kommentare haben Spaß gemacht.

Viele Grüße
Thomas

Sidgrani 16.04.2012 13:40

Hallo Thomas,

das freut mich zu lesen! :)

Liebe Grüße
Sid


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