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Wir, der Kummer!
Hat Charon seinen Soll geleistet,
erheben wir uns aus dem Strom. Untergeben sind wir keinem, doch knien neben Klothos Thron. In unsren Adern fließen Tränen und unsre Körper sind aus Staub. Wir, die laut und deutlich schweigen, wir hören zu und sind doch taub. Wir gelten nicht als eure Heilung, doch absorbieren wir den Harm. Kniet an Lethes Ufer nieder, wir halten eure Seelen warm. Aus uns wird mancher Trost geboren, wenn euer Herz nach Hoffnung ringt. Jede leis geweinte Träne ein Stückchen mehr von uns verschlingt. |
Hallo Canberra,
ich finde das Gedicht sehr gut. Das beginnt schon mit dem interessanten Titel, der nicht vermuten lässt, dass "wir" die Schatten sind. Die letzte Strophe vollzieht eine sehr positive Wende (Wie wahr! Die Tränen zwar trostbringend, aber auch die verschlingend, in deren Adern Tränen fließen!) und die Sprachbilder sind sehr eindrucksvoll. Ich würde 3 kleine Veränderungen vorschlagen. Die Begründung liefern kommentarlos X-e und Silbenzahlen. 1) Am Anfang der 4 Zeile in Strophe 2 ein "wir" einfügen. 2) Zeile 3 in der Strophe 3 umstellen zu: "Kniet an Lethes Ufer nieder" 3) Am Anfang von Zeile 3 das "Weint! Weil" weglassen. Wenn die Strophen dadurch gleichmäßig sind, tut der jeweilige Wechsel in der dritten Zeile zum Trochäus eine guten Wirkung. Liebe Grüße Thomas SO IST ES Hat Charon seinen Soll geleistet, x X x X x X x X x 9 erheben wir uns aus dem Strom. x X x X x X x X 8 Untergeben sind wir keinem, X x X x X x X x 8 doch knien neben Klothos Thron. x X x X x X x X 8 In unsren Adern fließen Tränen x X x X x X x X x 9 und unsre Körper sind aus Staub. x X x X x X x X 8 Wir, die laut und deutlich schweigen, X x X x X x X x 8 hören zu und sind doch taub. X x X x X x X 7 Wir gelten nicht als eure Heilung, x X x X x X x X x 9 doch absorbieren wir den Harm. x X x X x X x X 8 Zu Lethes Ufer kniet euch nieder, x X x X x X x X x 9 wir halten eure Seelen warm. x X x X x X x X 8 Aus uns wird mancher Trost geboren, x X x X x X x X x 9 wenn euer Herz nach Hoffnung ringt. x X x X x X x X 8 Weint! Weil jede leis geweinte Träne X x X x X x X x X x 10 ein Stückchen mehr von uns verschlingt. x X x X x X x X 8 DAS SCHLAGE ICH VOR: Hat Charon seinen Soll geleistet, x X x X x X x X x 9 erheben wir uns aus dem Strom. x X x X x X x X 8 Untergeben sind wir keinem, X x X x X x X x 8 doch knien neben Klothos Thron. x X x X x X x X 8 In unsren Adern fließen Tränen x X x X x X x X x 9 und unsre Körper sind aus Staub. x X x X x X x X 8 Wir, die laut und deutlich schweigen, X x X x X x X x 8 wir hören zu und sind doch taub. x X x X x X x X 8 Wir gelten nicht als eure Heilung, x X x X x X x X x 9 doch absorbieren wir den Harm. x X x X x X x X 8 Kniet an Lethes Ufer nieder X x X x X x X x 8 wir halten eure Seelen warm. x X x X x X x X 8 Aus uns wird mancher Trost geboren, x X x X x X x X x 9 wenn euer Herz nach Hoffnung ringt. x X x X x X x X 8 Jede leis geweinte Träne X x X x X x X x 8 ein Stückchen mehr von uns verschlingt. x X x X x X x X 8 |
Hallo Thomas,
Zitat:
Zitat:
Angelehnt an die griechische Mythologie war es mir ein Anliegen, dass die Darstellung der Gefühle nach dem Tod sehr heroisch und imposant erscheinen. Es freut mich, dass mir die Darstellungen gelungen sind. Zitat:
Ganz liebe Grüße, Can. |
Hallo Can,
danke. Das Gedicht ist wirklich gut. Insbesondere die Wendung der letzten Strophe, die dem Ganzen rückblickend ein neues Licht und Tiefe gibt. Liebe Grüße Thomas |
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