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Scheherazade
Scheherazade Die Märchenwelt liegt unter Trümmern. Von Tag zu Tag zerfällt sie mehr. Den Sarg, in dem Schneewittchen ruhte, verkauft heut Ebay - leider leer. In vielen Ländern herrscht das Chaos und allerorts nur Krieg und Streik. Den Facebookjunkies ist das schnuppe, denn ihnen reicht der Statuslike! Den Wundern schenkt man keinen Glauben. Vergessen scheint Excalibur. Nur Eloquenz und Macht bestehen im Ragnarök der Konjunktur. Die ganze Welt sehnt sich nach Frieden und doch sind Waffen voll legal. Allein die Sitcoms schenken Lachen. Armselig, gleichwohl scheißegal. Scheherazade bleibt vergessen. So opfern wir, was wunder bar. Und wenn wir nicht so selbstisch wären, dann wär uns das auch allen klar. (Dochwenn ihr nicht vergessen wollt und in der Seele Kinder seid, dann hebt euch ein paar Märchen auf für ein paar Stunden Fröhlichkeit.) Edit: Also dieses Gedicht möchte ich einem guten Freund schenken, der auch Gedichte schreibt, welche immer sehr politisch sind. Ich schreibe nie in diesem Terrain und daher bin ich total unsicher, ob das Gedicht jetzt was geworden ist. Und soll ich die letzte Strophe streichen? |
liebe canberra,
ich finde gerade die letzte strophe als conclusio wunderbar! ( da muss nur ein abstand rein : doch _ wenn...) mir persönlich sind unpolitische gedichte auch lieber. lyrik und politik- das verträgt sich für mich nicht...... lg, larin |
hallo canberra,
ich würde die beiden letzten Strophen ersetzen. Egal ob Poesie oder nicht, ich glaube appellieren bringt nichts. Gehe stattdessen doch näher auf Scheherazade ein, diese tolle Frau und auf die im wahrsten Sinne des Wortes lebenserhaltende Wirkung der Märchen. Vielleicht erahnen dann einige der etwas oberflächlichen Leser, welche Lebensfreude sie dem Spaß opfern – ganz ohne Appell. Ohne die Gedichte deines Freundes zu kennen, ist es schwer etwas zu sagen. Ich denke, dass man sich erst einmal klar machen muss, was Politik eigentlich ist. Das hat meiner Meinung nach sehr viel mit Kultur zu tun, weswegen die Kunst ein geeignetes Mittel ist. Wenn du es genauer verstehen willst warum, dann sind Schillers Ästhetische Briefe zu empfehlen, deren wesentliche Aussagen meiner Meinung nach heute noch stimmen. Auch z.B. Heines Wintermärchen vermittelt (auf ganz andere Weise) einen Eindruck von der politischen Macht der Poesie. Das Problem vieler politischen Gedichte ist jedoch, dass sie nicht poetisch sind, und deswegen nicht wirksam werden können. Genau wie eine in gereimte Form gebrachte Gebrauchsanweisung (Sie müssen erst den Nippel durch die Lasche ziehn…) kein Gedicht ist, sind politische Aussagen und Appelle in gebundene Sprache gebracht, keine Poesie. Aber das kann man eigentlich nur sinnvoll am konkreten Beispiel erläutern. Liebe Grüße Thomas |
Hallo :)
@a.c. larin Zitat:
@ Thomas Zitat:
Zitat:
Danke für eure Kommentare. Canberra. |
Hallo Canberra,
weiß dein Freund eigentlich wie gut er es hat? Er bekommt ein Gedicht geschenkt! Und dann auch noch eines über Scheherazade! Es ist zum neidisch werden! Gott-Sei-Dank können wir es ja auch hier lesen. Liebe Grüße Thomas |
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