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Wachgesichter
Wenn diese Welt nach Atem schöpft,
ihr Tagesrhythmus langsam weicht, sind alle Fenster zugeknöpft, dann liegt die Stadt wie ausgebleicht. Dann kommt die Zeit der blauen Tauben, und zählt dir Stunden in das Haar, wo Träume ungeträumt verstauben, versanden, nicht mehr einlösbar. Und ist das Dunkel erst vollkommen, entsagt die Stadt dem Bann der Lichter. Dann liegst du schweigend, wie benommen, und vor dir flirren Wachgesichter. |
Hallo Antigone, |
Wachgesichter
Lieber Chavali,
vielen Dank fürs Feedback. Ja, ist wohl nicht die richtige Rubrik. Lieben Gruß Antigone |
HI, Antigone!
Das ist ein sehr gutes Gedicht! Anfänger bist du gewiss nicht. Ein paar Vorschläge erlaube ich mir anzudenken. Der Einfachheit halber füge ich sie gleich in dein Zitat. Nimm davon, was dir brauchbar erscheint. Zitat:
Ein natürlicher Satzfluss mit harmonischer Sprachmelodie, nicht zu komplex, nicht zu simpel - das ist (neben dem Inhalt natürlich) das Geheimnis wirklich nahegehender Gedichte. S2Z2 - Das "die dir die" am Beginn ist nun wahrlich kein Ohrenschmeichler. Abgesehen vom Stakkato ähnlicher Silben stören die vielen "i"-Laute die Harmonie des lyrischen Flusses. Dieser "schrille" Vokal ist bei getragener Lyrik möglichst sparsam anzuwenden. In diesem Zusammenhang wäre anzudenken, das "flirren" in der Conclusio durch ein weniger unruhiges Wort zu ersetzen, zB "flackern", "tanzen"...usw. S3Z2 - Hier setzt der Gliedsatz den vorhergehenden Satz nicht schlüssig und sauber fort, nach deinem "wenn" sollte ein "dann" kommen, und wenn nicht, sollte zumindest das Verb ganz hintangestellt sein wie in Z1. Ich hoffe, du findest Gefallen an meinem Vorschlag zur harmonischen Lösung des Problems. Sehr gern gelesen und beklugscheißert!;) LG, eKy |
Hallo Antigone,
ein schöner Name und ein schönes Gedicht. Die Vorschläge von Erich würde ich aufnehmen, nur "fallen" in der drittletzten Zeile würde ich gerne beibehalten, aber wie? Liebe Grüße Thomas |
Wachgesichter
Lieber Erich,
ich habe alle Vorschläge von dir übernommen, sie sind einfach gut. Wobei ich irgendwie das Gefühl habe, dass die Formulierung "aus dem Bann der Lichter fallen" gar nicht so sehr rumplig ist, als dass man sie verändern müsste. Ich zögere noch, habe deine Formulierung aber erst mal übernommen. Ich habe vor zwei Jahren einen Lyrikkurs gemacht, wo ich stinkefaul war, weil ich mir dachte, die Reimerei brauche ich nie (ich hatte einige Jahre nur freien Vers geschrieben), dann, plötzlich, es war in diesem März, habe ich mich doch ans Reimen gewagt. Seitdem übe ich. Aber du merkst natürlich, ich komme vom freien Vers, der ja ganz anders funktioniert, und man liest das immer noch heraus. Und du pickst die "Bonbons" gleich auf. Habe meinen herzlichsten Dank dafür. Habe schon eine ganze Menge gespeichert. Lieber Thomas, zu "fallen" s. o. Mit "entsagen" fehlt ein bisschen was vom Bild. Ich bin unsicher, ob ich Erichs Änderungsvorschlag endgültig lasse. Vielleicht zähle ich es mir an den Knöpfen ab. Euch beiden meinen besten Dank fürs Feedback. Lieben Gruß Antigone |
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