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Der Maskenball der Toren
Wir haben alle irgendwie verloren,
sind Lügner, Gaukler, eines andern Feind durch alles, was wir letztlich sind, geworden. Dem äußren Schein verleihn wir eifrig Orden, und sind, in Gier und Geltungssucht vereint, Statisten auf dem Maskenball der Toren. Wer aber hält uns, wenn die Larve springt, wenn alles fällt in uns aus heitern Himmeln? Wo ist die Hand, der man zutiefst vertraute? Wir schreien Hilfe und wir stammeln Laute, als warteten auf nimmermüden Schimmeln stets edle Retter, deren Lied man singt. Doch da ist selten jemand, der uns fängt! In dieser Welt bestimmt nur der Gewinn, wie menschlich wir uns rundumher gebärden. Die Dinge, die uns innerlich gefährden, wie selbstlos handeln und ein tiefrer Sinn - die haben wir den Göttern umgehängt! |
Lieber eKy,
erinnerst du die Werbeaktion für die größte Tageszeitung Deutschlands? Sie sollte zu einem bestimmten Jubiläum kostenfrei in jeden Haushalt kommen. Ob es dazu kam, weiß ich leider nicht mehr. (Man konnte sich damals online dazu äußern - wir haben es uns verbeten. :cool:) Sollte es so etwas noch einmal geben, würde ich unter einer Bedingung zustimmen: Nur dann, wenn das Gedicht "Der Maskenball der Toren" von Erich Kykal in großen Lettern auf der Titelseite (und nur das Gedicht) gedruckt würde!!!! Damit will ich nur die Kraft und den Wahrheitsgehalt des Gedichtes unterstreichen. Über den lyrischen Wert müssen wir gar nicht mehr reden.:) Dein Werk zeigt noch mehr auf. Dagegen ist jede "Laberei", die uns die Medien maskiert vorsetzen eine einzige, üble und verlogene Seifenoper. Jede Partei, jeder Konzern und jede Religion müssten verpflichtet werden, einen freien Dichter für die "Bewertung" ihrer Versprechungen und Taten arbeiten zu lassen. (Ich wüsste schon, wo ich dich oder Faldi gern sehen würde.;)) Noch etwas am Rande: Das könnte auch von Faldi sein. :D Ein sehr gutes Gedicht! Jede Strophe trifft und bewegt, wobei die dritte in der Pointe nicht zu übertreffen ist. Liebe Grüße Dana |
Hi, Dana!
Da scheine ich ja einen Nerv erwischt zu haben, dass du diese Zeilen so über den Klee lobst!:D Nö, ernsthaft, das freut mich natürlich sehr! In der letzten Str. war der umfassende Reim ursprünglich "fangen/angehangen". Der Klang war lyrischer, aber ob formal einwandfrei, war nicht ganz zu klären. LG, eKy |
Servus Erich,
letztendlich ist es völlig egal, was der Mensch anstrebt. Mitnehmen kann er nichts und alle seine Errungenschaften können hinterher allenfalls noch den „Überlebenden“ Freude bereiten. Nun gut, danach mag jemand streben. Die Frage ist halt nur, ob es sich lohnt nach manchen Dingen zu streben und dabei vor lauter Suchen das Finden vergisst und somit auch einen Teil des Lebens verpasst. Und wer nur wartet, daß eines Tages der/die Märchenprinz(essin) als Erlöser(in) vor der Tür steht, wird wohl irgendwann feststellen müssen, daß das so nicht funktioniert. Nur wer bereit ist, sich selbst zu verändern, wird auch eine Veränderung erfahren, denn die Welt kann niemand wirklich ändern. Also gilt es, den Standpunkt zu wechseln und somit eine andere Sichtweise auf die Dinge zu erfahren. Mancher mag in den spirituellen Dingen seinen Sinn, also in der Religion finden, mancher bei der Wissenschaft, wieder andere leben in einer Gefühlswelt und doch ist den meisten das Streben nach bestimmten materiellen Dingen vorherrschend. Das kann man drehen, wie man will, letztendlich muss jeder sein Leben in die eigenen Hände nehmen. Die aufgeklärte Zeit hat aber auch einen Nachteil. Sobald eine Religion anfängt zu schwächeln, weil sie schon längst widerlegt ist, werden einige fleißige Zeitgenossen nicht müde, eine andere zu schaffen. In unserer Kultur und Gesellschaft ist das zweifellos der moderne Kapitalismus, gekleidet in ein neoliberales Gewand und wenn das nichts mehr hilft, machen wir noch ein wenig Klimapanik und die Leute können weiter am idealistischen Gängelband geführt werden. So ist es doch, oder nicht? Guter Text, der mir ebenso gut gefallen hat. Gerne gelesen und kommentiert…:) Liebe Grüße Bis bald Falderwald |
Hi, Faldi!
Ich muss deinem letzten Argument widersprechen: Der Kapitalismus mag gewisse religiöse Züge aufweisen, ist aber letztlich per se stets eine Antithese zu dem, was Religion ausmacht. Die Menschen suchen Glauben aus dem Bedürfnis nach Geborgenheit in einer klar definierten, geordneten und - vor allem - überschaubaren, erklärbaren Welt. Geborgenheit oder Überschaubarkeit sind keine Bestandteile des Kapitalismus. Der sorgt bestenfalls dafür, dass hilf- und haltlose Geister sich einen neuen Glauben schnitzen, wenn der alte sie nicht mehr trägt, um ihn der Kälte des Kapitalismus entgegensetzen zu können! Dafür sind sie sogar bereit, ihr Gehirn abzuschalten...:rolleyes: LG, eKy |
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Dana und Falderwald
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