Nebel-Geheimnis
Habe mich nach Korrektur für folgende Endfassung entscheiden:
Nebel-Geheimnis
Es senkt der Nebel sich auf dürre Trauerweiden,
der Regen klopft an unterkühlte Fensterscheiben
in einer Nacht, da dunkle Träume bleiben,
und alle Wesen stiller in sich leiden.
Der Gnadenhimmel, dessen Sternkleid glanzlos liegt
wirft Feuchtigkeit durch grob verfugte Mauerspalten.
Noch als die Nebel vor dem Tore wallten,
hat sich das Kind in Sicherheit gewiegt.
Es dachte lebenslang, das müsste wohl so sein,
denn jene schmalen Schultern, die sich heut noch neigen,
belegten sie mit dem Gebot, zu schweigen.
Das Kind im Manne bleibt verstummt, allein.
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ursprüngliche Fassung:
Es senkt der Nebel sich auf Trauerweiden,
der Regen klopft an unterkühlte Fensterscheiben
in einer Nacht, da dunkle Träume bleiben,
und alle Wesen stille in sich leiden.
Der Himmel, dessen Sternkleid glanzlos liegt
wirft Feuchtigkeit in graue Mauerspalten.
Noch als die Nebel vor dem Tore wallten,
hat sich das Kind in Sicherheit gewiegt.
Es dachte lebenslang, das müsste wohl so sein,
denn auf die schmalen Schultern legten sie das Schweigen,
die sich darunter wie die Weiden neigen.
Ein jedes stumm, im Nebeldunst allein.
(Für A.)
Geändert von Kokochanel (18.02.2017 um 10:30 Uhr)
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