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Alt 14.02.2017, 19:57   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Standard Gesang an die Liebe

O Liebe, wo du fehlst im Gange
der Stunden einer tiefen Not,
glüht heimlich deine zarte Wange
an klammen Herzen, welche bange
dem Ende wehren, das dir droht.

O Liebe, wo du innig waltest,
enthebst du uns sogar dem Tod!
Die Tage, die du wohlgestaltest,
die Stimme, der du nie erkaltest,
sind einem Darbenden wie Brot.

O Liebe, wo du selig schmachtest,
entringst du uns der kalten Zeit!
Den Sehnenden, die du bewachtest,
den Glühenden, die du umnachtest,
bist du der Atem, der befreit.

O Liebe, wo man deiner achtet,
verstummen Weh und alles Leid.
Es liegt gebändigt und entmachtet,
und alles Schöne siegt und trachtet
uns gut zu sein in Ewigkeit.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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