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Alt 18.02.2017, 15:09   #3
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Liebe Koko,

ich lese das interessant gestaltete Gedicht vor der Deutung des Märchens von Bruno Bettelheim und sehe ein tragisches Scheitern der ersten Liebe eines jungen Menschen, was diesen mit sich selbst entfremdet. Sehr düster.

Die "Vermenschlichung" des Baums (welche ja in den blinden Fenstern der weiten Strophe und in der dritten Strophe fortgesetzt wird) ermöglicht das "blau gefroren" durchaus. In Zeile fünf der ersten Strophe würde ich "doch nur" streichen. Die Worte "Graus" und "Lehen" stören mich, da sie aus dem sonstigen, sehr natürlichen Sprachniveau herausstechen und dadurch etwas dem Reim geschuldet klingen.

Insgesamt eine sehr traurige, aber gute Idee, die einen mitnimmt (in des Wortes doppelter Bedeutung).

Liebe Grüße
Thomas
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© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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