Hi Thomas!
Unsere Wahrnehmung ist ja auch nie objektiv. Mit einem haben Kritiker der Presse recht: Die Information kann einseitig, lückenhaft, ja politisch gefärbt sein, mittlerweile oft so geschickt platziert, dass wir es nicht bewusst wahrnehmen.
Im Augenblick - und spätestens seit Bush - ist es in Europa "Mode", sich von der behaupteten "Leitkultur" (allein die Vorstellung von Hamburgern und Holzhäusern als Leitkultur ist aus Sicht des Europäers lächerlich

) abzunabeln, indem man das nach dem Krieg fast blindlings positive Image der Staaten nachhaltig zu torpedieren begann.
Dementsprechend ist seither auch die Informationskultur eingefärbt. Obama vermochte den Trend zeitweise fast zu stoppen, aber mit Trump erlegt sich die europäische Presse keinerlei Zurückhaltung mehr auf. Der zynische, belächelnde bis besorgte Unterton der medialen Berichterstatter ist mir seither nicht entgangen - auch so wird der Bürger manipuliert, ohne es zu bemerken.
Mittlerweile belässt man es nicht mehr beim Unterton in den Kommentaren - da trieft es in gewissen Randbemerkungen schon vor Verachtung oder Häme.
Wir sind immer noch bei den offiziellen Nachrichten, wohlgemerkt - und die sollten doch "neutral" und emotionsfrei sein, oder?

Das Problem ist, dass Trump mit seinen Vorwürfen - bis zu einem gewissen Grad wohlgemerkt - nicht ganz unrecht hat. Bloß wie er darauf reagiert, wie er damit umgeht, das ist staatsgefährdend, dumm und seines Amtes unwürdig!
Dennoch - eine gewisse Art Presse zumindest, die nur auf Quote und Sensation schielt, hat nicht zu Unrecht einen miesen Ruf. Trumps Verallgemeinerung und seine Reaktion, die in etwa der eines schmollenden Zehnjährigen entspricht, sind jedoch viel schädlicher für Amerikas Ansehen als seine Sensationspresse. Zudem beschuldigt er ja die Falschen - nämlich die, die objektiv über seine unseligen Taten berichten!

Genau damit untergräbt er die Glaubwürdigkeit des Staatssystems, mit dessen Hilfe er regiert. Man könnte glauben, er macht das mit Absicht (was ich persönlich nicht denke - er IST einfach so unreif und blöde, wie er erscheint!), um sich irgendwann wie Erdogan als eine Art Alleinherrscher zu etablieren, oder zumindest den Boden zu bereiten für einen kommenden "starken Mann", der mit dieser unfähigen Demokratie, die sich zu so einem unwürdigen Kasperletheater korrumpieren lässt, endlich aufräumt und "Ordnung" schafft!
Die amerikanischen Nazis reiben sich bereits die Hände ...
Hoffen wir, dass der stabile Kern des Volkes diese Aussicht erkennt und abwehren kann.
LG, eKy