Lieber eKy,
ich weiß nicht, woran es liegt, dass mich dieses Sonett zutiefst berührt.
Vielleicht, weil ich es nicht wirklich verstanden habe. Du hast es in der Denkerklause gepostet, während ich es der nichtvorhandenen Rubrik "Tragödien" zuordnen würde.

Lang verheiratet bedeutet auch älter oder alt zu sein. Ich hatte sofort einige bestimmte Ehen als Bild vor mir.
Vielleicht interpretiere ich deshalb zu tragisch anhand dieser Beispiele.
Jene Langzeitehen (ich will nicht verallgemeinern, bitte nicht so verstehen) präsentieren sich in synchron verlaufenden Bildern. Nach außen stimmig, die Jubiläen werden groß und "harmonisch gefeiert", Feiertage unter "Familienzwang" begangen und innen findet die "Hölle" statt. Meist ist es gar nicht eine selbsterschaffene "Hölle", eher eine Unfähigkeit mit der "vorgegebenen" Zweisamkeit" umzugehen.
Kommunikationsdefizite, falsche Scham und eine anerzogene "Geradlinigkeit"

, die es zu erfüllen gilt.
Vielleicht sind das Gründe dafür, dass heute die Ehen viel kurzlebiger sind, weil man dabei ist, sich von den Zwängen zu befreien. Jede "Reformation" braucht ihre Zeit.
Dieses Gedicht wird mich noch länger beschäftigen. Es ist echt und berührend.
Liebe Grüße
Dana