Thema: Ein Fleck
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Alt 31.03.2017, 17:11   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi koko!

Schönes Sonett - der verwilderte Golfplatz, wir sprachen darüber.

Schön gelöst, bloß S1 erscheint mir ein wenig verworren - oder zumindest überkomplex formuliert:

"Ich schaue auf das weite, brache Land,
das wellenförmig aufgerissen, wund,
als wäre jedes Loch ihm wie ein Schlund,
den Morgen frisst und niemals Nahrung fand."

Ich würde das verschluckte HZW in Z2 einfügen und Z4 klarer formulieren: Frisst hier der Morgen die Löcher - oder fressen die Löcher den Morgen, aber mit einem falscherweise verschluckten bestimmten Artikel vor dem unbstimmten? Nämlich: "... wie ein Schlund, der den Morgen frisst und ...".
Die Mitvergangenheit am Ende von Z4 passt so auch nicht so recht dazu ...

Was hältst du davon:

Ich schaue auf das weite, brache Land,
das wellig aufgerissen scheint und wund,
als wäre jedes Loch darin ein Schlund,
der jeden Morgen frisst, wo er ihn fand. (oder: "der jeden Morgen tötet, der ihn fand.")


Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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