Thema: Ein Fleck
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Alt 02.04.2017, 11:11   #7
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heimkehrerin
 
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Ein beeindruckender Text, liebe Koko,

mit einem die Menschen in ihrer Selbstverliebtheit entlarvenden Thema, das zugleich aufzeigt, dass wir angesichts des herrlichen Eigensinns der Natur doch nur Schnappschüsse unserer eigenen Eitelkeiten zustande bringen. Das gefällt mir umso mehr als es ganz ohne erhobenen Zeigefinger geschieht!

Ich gehe mit meinem Hund manchmal an einem Golfplatz entlang...sozusagen in der "Gstättn" dahinter, wo man genau sieht, wie Golfrasen ausfranst und von Auwald wieder übernommen wird. So eine Art Grauzone zwischen zwei Arten von "Natur" - der menschgemachten, fragilen und der wildwuchernden voll widerborstiger Kraft.

Stachels hervorragender Interpretation mag ich mich nur zu gerne anschließen. Der Golfplatz mit den Löchern und Hügeln (Wellen), der ständig frisst und niemals satt wird...ein toll gewähltes Bild für die menschliche Anmaßung "Natur" selbst zu erschaffen.

Der Zeitensprung in S1Z4 stört ein klein wenig, ich verstehe aber, dass du ihn so gewählt hast. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass du beim Einstiegsbild des beobachtenden LyrIch bleibst, das ja einen momentanen Gedanken zu einer Beobachtung formuliert und dann könnte man es auch so formulieren:

Zitat:
Ich schaue auf das weite, brache Land,
das...

...den Morgen fraß und doch nicht Nahrung fand.
Es handelt sich ja um den Eindruck und die Gedanken LyrIchs an diesem einen Tag. Dass das Land auch weiterhin die Morgen fressen wird um dennoch nicht satt zu werden, ist ohnehin klar.

Was meinst du?

Ich habe dein Gedicht sehr sehr gerne gelesen! Das hallt nach und hinterlässt Spuren bei mir. Nicht nur, weil es mir aus der Seele schreibt, sondern auch, weil es richtig richtig gut gemacht ist. Und Milane mag ich sowieso sehr.

Lieber Sonntagsgruß,
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