Hi EV!
Das Gedicht hat fünfhebige Zeilen mit betontem Auftakt und weiblicher Kadenz.
Schau mal, die Zeilen takten so:
ihn ver
scheuchten
wie ein
Stich von
Bienen.
Auf jede Hebung (fett) folgt eine Senkung im Gleichtakt.
Dein Vorschlag:
ihn ver
scheuchten
wie viele Stiche von
Bienen.
Zum einen wären das sechs Heber statt der fünf, welche alle anderen Zeilen haben. Ein rhythmischer Bruch.
Zum anderen müssten, um im Takt zu bleiben, die Worte "viele" und "Stiche" auf der 2. Silbe betont werden (Unterstreichung), was völlig unnatürlich wäre, da beide Worte immer erstsilbig betont sind.
Mit richtiger Betonung der einzelnen Worte läse sich die Zeile aber so:
ihn ver
scheuchten
wie viele
Stiche von Bienen.
Wir hätten also einen Hebungsprall (1. Unterstreichung) und einen Senkungsprall (2. Unterstreichung), beides inakzeptable Rhythmusbrüche.
Dein Vorschlag passt also nicht ins Rhythmusschema der Zeile.
Interessanterweise bist du nicht der einzige, der etwas gegen diese Formulierung zu haben scheint, wiewohl sie mir sicher nicht hervorragend, aber auch nicht völlig ungelungen zu sein scheint. Schließlich ist ein möglicher Bienenstich nichts, was einen im Verweilen ruhen ließe, oder?
Nun, ich habe selbst aufgrund der Pepliken über Alternativen nachgedacht, aber ich müsste wohl die ganze Strophe umschreiben, und das ist es mir im Moment nicht wert, nicht zuletzt deshalb, weil mir die betreffende Zeile selbst nicht missfällt.
Jedenfalls danke für deine Gedanken und die positive Resonanz!
LG, eKy