Hi EV!
Ein sehr stimmungsvolles schmerzlich-süßes Gedicht unerfüllbarer Liebe. Der Trennungsgrund wird nicht erläutert, steht auch nicht im Mittelpunkt. Das Werk ergeht sich ganz in Bildern, die das LyrIch bewahren, verinnerlichen will, um sich seiner Liebe und ihrer Schönheit immer zu erinnern. Verdichtete Wehmut. Wer behauptet, du seist ein "Poetiker", versteht nichts von allem, was wahre Lyrik sein soll und sein möchte. Vor allem, wenn man bedenkt, wie kurz du dich erst der Materie widmest.
Im Raum, da liegt Dein sanfter Duft begraben,
Schöner: "Im Raume liegt Dein ...".
der tief in mir mit Lüsten Sehnsucht misst
Eleganter: "der tief in mir der Lüste Sehnsucht misst". Komma am Ende.
die weinend-wimmernd Dich im Dunklen küssen,
Zu wehleidig. Altern.: "die nahe Dich bei mir im Dunkel wissen,". Ist auch ein sauberer Reim.
Dich auch an hellen Tagen sehr vermissen.
Und zwischen all den grauumzäunten Zeiten,
"grau umzäunten" würde ich hier trennen. Kein Komma am Ende.
bleibt innerlich nur eins, das wirklich Schöne!
Ich lege meine Hand auf Deine nieder:
"Oh lebe wohl, ich sehe Dich nie wieder.."
Ich sehe Dich in Decken reinster Wolle,
wie Deine Finger zart das Buch umfassen
und Dein gelocktes Haar, so hell wie Seide,
fast tropfend auf die zarten Schultern schlugen,
Zeitfehler hier und in der Folgezeile. Du beginnst den Satz mit "Ich sehe ..", also Präsens.
last Du die Mär der ewig weißen Holle.
Doch das wird auch zeitnah langsam verblassen.
"zeitnah" will aud Silbe eins betont sein. In deiner Zeile ist es aber auf S2 zu betonen, will man im Takt bleiben.
Ich lege meine Hand auf Deine nieder:
"Oh lebe wohl, ich sehe Dich nie wieder.."
Mögliche Variante:
Im Raume liegt Dein sanfter Duft begraben,
der tief in mir der Lüste Sehnsucht misst
die ahnend dich bei mir im Dunkeln wissen,
Dich auch an hellen Tagen sehr vermissen.
Und zwischen all den grau umzäunten Zeiten
bleibt innerlich nur eins: Das wirklich Schöne!
Ich lege meine Hand auf Deine nieder:
"Oh lebe wohl, ich sehe Dich nie wieder.."
Ich sehe Dich in Decken reinster Wolle,
wie Deine Finger zart das Buch umfassen,
und Dein gelocktes Haar, so hell wie Seide,
fast tropfend sich auf Schultern niederlassen.
Du liest die Mär der ewig weißen Holle -
ein Bild, zu schön, um lautlos zu verblassen.
Ich lege meine Hand auf Deine nieder:
"Oh lebe wohl, ich sehe Dich nie wieder.."
Sehr gern gelesen und bearbeitet!
LG, eKy