Liebe Chavali,
ein Gedicht, das nachhallt, eine Mutter, die ihrem Kind Zweifel entgegenbringt. Das ist schwierig und da keinerlei Gründe dafür angegeben sind, ist es zunächst einmal als Fakt einfach so.
Schnell könnten hier von Lesern Kritiken kommen, die unschön sind, denn es ist mutig, solch eine Sichtweise zu bekunden. Schließlich MUSS eine Mutter ihr Kind doch lieben und so annehmen wie es ist.
Ob sie das muss, steht mir nicht zu zu entscheiden. es mag solche Fälle geben. Man kann jeder Mutter nur wünschen, dass sie nie in einen solchen Konflikt kommt.

Ein Kind im Bild von früher als Engel.Manchmal mögen sich Kinder nicht so entwickeln wie sich Mütter das wünschen. Was z.B. wenn sie zum Mörder werden, zum Terroristen? Das fällt mir dazu ein.
Ein gewichtiges Thema also, das ich gut umgesetzt hier im Gedicht finde.Denn ich spüre sowohl die Anfeindung von außen heraus wie auch die Hilflosigkeit der Mutter. Immerhin lehnt sie nicht ab, sie zweielt nur. Ein lebenslanger Kampf gegen sich selbst.
Zu der bemängelten Metrik:
Sicherlich ist es immer vorteilhaft, wenn die Verben betont sind, sodass Missverständnisse in Zeilen, die sowohl tröchäisch wie auch jambisch gelesen werden könnten, ausbleiben.
Letztlich ergibt sich bei Jambus und Trochäus aber durch den Gedichtfluss klar, wie es gelesen werden soll.
Ich würde die monierte Zeile also nicht als Fehltritt sehen.
Klarer würde es so:
Schluss mit diesem tristen Grübeln!
Leg die Bilder in den Schrank!
Wer will sie mir denn verübeln,
diese Zweifel lebenslang...
LG von Koko