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Alt 02.05.2017, 17:41   #6
Kokochanel
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Guten Abend, Erich,

ich finde, das Gedicht verströmt eine "perfide Schönheit", den Abglanz eines alten Hauses, das verfällt. Man fragt sich, was mag alles darin geschehen sein, wer hat dort wie gelebt?
Ich teile alos deine Affinität zu alten ( auch gepflegten alten)Häusern oder gar Ruinen. Sie ziehen mich manchmal an, manchal stoßen sie mich ab. Aber "irgendwas" lösen sie immer in mir aus.
Gestern sind wir zum Feiertag noch einmal rasch über die Grenze nach Holland gefahren. Familienausflug . Ich wollte gerne noch mal die leckeren Lebensmittel kaufen. Mein Vla ist schon aufgegessen.
Da stand ich auch vor einem alten Bürgerhaus mit der Inschrift 1786. Ein wunderschönes Haus. Da wollte ich gar nicht weg.

Dieses Gefühl empfinde ich auch in deinem Werk, gut transportiert.
Galant und gekonnt geschrieben, wie hingegossen. Ein Werk, das mir sehr gut gefällt.

Anstatt "laute" würd ich "künde" schreiben. Da du ja Österreicher bist, mag es sein, dass lauten diese Sinngebung in eurer Sprache hat. Im Hochdeutschen kenne ich es jedoch nicht.


Der Schluss mit den Vergessenen gefällt mir sehr gut.Schon ein seltsames Gefühl, dass Häuser so viele Generationen überdauern, in denen sich auch Gesellschaftsnormen und Ansichten ändern. Darum vielleicht die "Narren".
Weil das, was damals wichtig war, lebensbestimmend, danach vielleicht nicht mehr galt. Meinst du es so?

Niemand noch vermag zu deuten,
was es laute dort am Sparren.
Zeit vergeht und macht aus Leuten
lang Vergessene und Narren.


Ansonsten wäre mir das Narren zu hämisch, denn nicht alle wurden zu Narren. Es gab auch immer Oppositionelle, welche, die sich gegen den Mainstream stellten.

Sehr schönes Werk. LG von Koko
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