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Alt 04.05.2017, 23:43   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi EV!

"In Freundschaft ruhn nun diese Menschen vor lauter Träumerei vergeben" - Ich verstehe dank deiner Erklärung, was du ausdrücken willst, aber so wie ich es sehe, ist die Phrase so nicht möglich - es ist einfach falsches Deutsch, ergibt grammatikalisch keinen Sinn und drückt keinesfalls das aus, was du möchtest - eigentlich gar nichts, weil man es so einfach nicht formulieren kann.
Der ganze Satz an sich ist so falsch konstruiert wie ein Satz es nur sein kann.

Das mit dem Gefieder wird auch nicht im Gedicht erklärt - wie soll der Leser drauf kommen, wie du das meinst? Denkst du wirklich, nur beim Lesen des Wortes steigen dem Leser automatisch die von dir erwarteten Rückschlüsse und Bilder auf? Derlei müsstest du im Gedicht erklären, definieren, sonst hängt man da einfach nur in der Luft.

Auch den Wechsel der Erzählperspektive müsstest du irgendwie begreiflich machen, sonst weiß der Leser nicht - wie ich ausführte - ob das neue "ich" das alte "er" darstellt, oder ob hier der Autor selbst das Wort ergreift, oder eine völlig neue Person. Es steht nicht zur Debatte, ob "das nicht sein dürfte", sondern ob es für den Leser hier nachvollziehbar und begreiflich ist. Mit zu wenig weiteren Informationen dazu verliert sich der rote Faden für ihn in Mutmaßungen und Verwirrung.

Ich habe versucht, es dir klarzumachen: Als Autor musst du deinen Text beim Schreiben auch immer aus der möglichen Sicht eines Lesers sehen, der nun mal nicht deine Gedanken lesen kann, sondern nur mit den Gegebenheiten deiner gewählten Worte zu arbeiten vermag.

LG, eKy
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