Vor der Sturmflut
Vor der Sturmflut
Die Böe prüft die Dichtigkeit der Fenster
Und rüttelt kühl daran: Sie will hinein.
Die drinnen wollen warm alleine sein
Und fürchten Hölle, Tod und die Gespenster.
Am Hang verweht der Wind den gelben Ginster.
Die Brandung überrollt die fade Zeit.
Die drinnen machen sich zum Krieg bereit.
Der Himmel zeigt das Weltgesicht: Wie finster
Und aufgewühlt sind Oben und auch Unten!
Das Hausdach knarrt und rauscht. Noch hält das Reet.
Geranienrot vor Grau: Der Zug zum Bunten
Verbirgt dem Blick die Angst der letzten Stunden.
Die drinnen sprechen noch ein Stoßgebet:
Dem Leben ist der Orkus fest verbunden.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
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