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Alt 10.07.2017, 20:37   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Thomas!

Science Fiction, gepaart mit Wehmut und Philosophie! Mal was anderes! Einzig die Unterstellung stört mich, Sinn und Zweck der menschlichen Existenz wären wie selbstverständlich nur in einem behaupteten Jenseits erkennbar (ab S3Z4).

Die fünfhebigen Zeilen sind nicht immer durchgehalten, und damit meine ich nicht die jeweils vierhebige Zeile an jedem Strophenschluss, die ich klanglich gut finde. Wozu alle zweiten Zeilen ebenfalls vierhebig sein sollen, verschließt sich meinem lyrischen Verständnis, vor allem, wo dies doch mit je einem einzigen Adjektiv leicht zu beheben wäre. Falls du gute Gründe hast, so nenne sie mir bitte.


Stets nach neuen Horizonten streben,
war mein Trachten, war mein Leben. Nur für den Fall: "war mein Trachten wie mein ganzes Leben."
Oftmals habe ich das Ziel erreicht.
Tausend Welten habe ich gesehen,
immer besser lernte ich verstehen,
dass sich alles ändert und doch gleicht.
Meine wunderschöne Heimaterde
treibt im Weltraum unvorstellbar fern;
unermüdlich führte meine Fährte
himmelan von Stern zu Stern.

Galaxien habe ich umrundet,
ihren Wesenskern erkundet, "ihren wahren Wesenskern erkundet,"
Sonnen und Planeten neu entdeckt,
alles was dem Blick sich offenbarte
war Bekanntes, nur von höh'rer Warte,
hat mein Fernweh stärker nur geweckt,
hat die Flamme nur noch mehr entzündet
die mich fort und immer vorwärts reist, Bitte "reißt"!
denn die Welten, die ich neu ergründet,
keimten schon in meinem Geist.

Deutlich sagt das Zittern meiner Hände,
meine Reise geht zu ende, "Ende" groß. "meine lange Reise geht zu Ende,"
nur der Geist bleibt gänzlich unbesiegt.
Jenseits dieser Grenze will er sehen,
über die wir Menschen alle gehen,
worin Sinn und Zweck der Menschheit liegt.
Wenn ich nur in diesem Jenseits fände,
was ich findend immerfort verlier.
Ach, und finde ich vielleicht am Ende
dieses Jenseits auch in mir?


Sehr gern gelesen - sozusagen die intelligente Version von "Major Tom"!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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