Hi Laie!
Gratuliere - S2 klingt viel runder nun. Ein paar Sachen, die mich noch stören:
S1Z2 - Das "herzlos" zerfetzt geradezu die Klangmelodie des Satzes. Es schließt weder an das Wort davor noch an das danach an und ist reich an Zischlauten. Zudem finde ich, der Sturm als Naturgewalt ist an sich schon als Bild für das Gleichnis stark genug. Ihm Herzlosigkeit zu unterstellen, entweiht das Bild irgendwie.
S1Z3 - "wo sie dann" klingt sprachlich wenig elegant.
S1Z5 - Hier würde ich das Plural-"n" bei "Zweifeln" streichen. So artikuöiert sich der Satz klarer.
Hier nun mögliche Alternativen:
Zwei Seiten
Ich bin der Sturm, der aus den hohen Kronen
der jungen Bäume
lose Blüten fegt
und in die Schatten wirft,
darin sie fronen
und nichts mehr sind als trübe Reflektionen
der Zukunft, die ein
Zweifel rasch zerschlägt.
Doch dann bin ich der Mai, der Kränze windet
und nach der Sturmnacht in den Wipfeln bebt,
der Knospen malt und an die Zweige bindet
und wunderhell von einer Hoffnung kündet
und sie in meine kleine Seele webt.
Schöner Vergleich für die Ambivalenz des menschlichen Gemüts, seiner zerstörerischen wie seiner schöpferischen Seite!
Nunmehr allergernst gelesen!
LG, eKy