Dass alle Welt zusammenrücke
Dass alle Welt zusammenrücke
Da meint man fast, der Winter bliese seine Backen
Ein wenig auf, doch es ist nur ein erstes Üben.
Die Wolken eilen ostwärts, elegant in Schüben,
Und Krähen werfen Nüsse, um sie so zu knacken.
Das Herz spielt Trauerkloß und sehnt sich nach dem Drüben.
Am Abend kleben Blätterreste an den Hacken.
Man hört die Schindeln auf den Dächern leise klacken,
Und Graupel fangen an, die Weltsicht einzutrüben.
Man möchte sich in warme Wolle bergend igeln:
Die Kälte beißt sich durch die erste Schicht mit Tücke.
Dass Winter sein muss, ist ein Buch mit sieben Siegeln.
Die Nässe findet jeden Spalt und jede Lücke.
Es ist die Zeit, da möchte man sein Haus verriegeln
Und wünschte sich, dass alle Welt zusammenrücke.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt
Geändert von Walther (27.10.2017 um 10:09 Uhr)
|