Stadtrandbegegnung
			 
			 
			
		
		
		
			
			Über den Dächern mit Antennenwäldern 
da ziehen Krähen; krächzen laut im Chor. 
Sie sammeln sich auf Äckern, Wiesen, Feldern. 
Mir kommt's wie ein Familientreffen vor. 
 
Sie knarzen, kollern, kecksen, hüpfen, springen. 
Sie spieln mit meinem Hund und foppen ihn. 
Dann breiten sie gemeinsam ihre Schwingen 
und fliegen fort; zu ihrer Schlafstatt hin.  
 
Ich lausch, den Kopf im Nacken, und ich staune; 
der Strom dicht über mir, scheints, endet nie. 
Ein langes Band, gleich schwarzem Spitzensaume, 
durchzieht den Himmel der Peripherie. 
 
Fast mein ich, ich verlöre selbst den Boden 
unter den Füßen; wäre Teil des Zugs. 
Als würd ich eingewoben, mitgezogen - 
ganz fest im Banne des Gesangs und Flugs.  
 
Mir breitet sich im Herzen tiefe Wärme, 
und Nebelzuckerwatte malt die Welt 
in Silhouetten; hab dem Schwarm der Schwärme 
mich gerne für ein Stück dazugesellt.  
 
 
 
 
 
.Nov2017
		 
		
		
		
		
		
		
			
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"Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst,  
ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat.  
Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.” 
 
― Peter Stamm, Agnes
			 
		
		
		
		
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