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Alt 23.12.2017, 20:10   #3
Felix
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Beiträge: 531
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Hallo Kokochanel,
nicht nur Dir geht es so, auch ich krame mal ein altes Gedicht raus und stelle es erneut ein. Allerdings habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, die älteren Texte unter die Lupe zu nehmen und ggfs. Änderungen vorzunehmen.
Es ehrt Dich, wenn Du zehn Jahre alte Texte im Original erhältst und die Gefahr der Betriebsblindheit ignorierst.

"Komm mit - es ist soweit,
ich kram nach Zier im Keller
zur düstren Jahreszeit
wird meine Welt nun heller."

Ich frage: Das Kramen nach Zier im Keller in der düsteren Jahreszeit - das macht Deine Welt also heller?

Ein zweites Beispiel, bei dem Du Hand anlegen könntest:

"Die Zeit bleibt mir die Liebste,
vergessen ist manch Not.
Was mich so sehr betrübte,
schmilzt im Berliner Brot."

Der erste Vers gibt mir Rätsel auf. Meine Liebste ist eine ganz entzückende Person.
Was zwingt Dich zu der Wortamputation "manch" Not?
"vergessen ist manche Not" träfe durchaus den Volksliedton; "manch Not" ist metrikgeschuldet, aber was spräche gegen xXxxXxX ?
Was das LI betrübte, weiß ich nicht. Aber die Vorstellung, dass das Betrübliche in der bergischen Weihnachtsleckerei schmilzt, bereitet mir Kopfschmerzen.

Mit anderen Worten: Dein stimmungsvolles Gedicht bedarf m.E. einer zarten Verbesserung.

Ein frohes Weihnachtsfest!
Felix
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