Hi Pinni!
Ungewöhnliches Hebungsschema, aber es passt zur Ambivalenz und Zerrissenheit des LyrIch bezüglich dieses Inhalts. Es verleiht dem Duktus zudem etwas Innehaltendes, Verhaltenes, beinah Gehemmtes, das ebenfalls sehr gut zur Seufzerstimmung und zu den philosophischen Erklärungen (= Selbstrechtfertigungen) dahinter passt.
Zum Troste für dieses verzweifelnde LyrIch:
Die Liebe zu einzelnen Menschen kommt und geht, aber wie halten wir sie fest? - In der Erinnerung, nur dort kann und darf sie als seliger Wunschtraum ewig sein!

Merke: Auch die Liebe der Glücklichen, die ein Leben lang anhielt, ist keineswegs "ewig" - die Beteiligten starben bloß, ehe sie sich zwangsläufig irgendwann doch auseinanderentwickelt hätten. Und mit der Gewohnheit/Wertschätzung einer eingespielten Beziehung darf man die poetisch besungene Liebe ohnehin nicht verwechseln!

Die Liebe zu den Menschen an sich aber bleibt uns, bedeutet diese doch auch, sich selbst lieben zu dürfen und zu können.
Der "Misch" in S3Z1 erscheint mir etwas gewagt, das Wort klingt nicht wirklich lyrisch - oder überhaupt wie ein vollständiges Wort. Vielleicht "Wust", "Schwall", ...?
Sehr gern gelesen!
LG, eKy