Zitat:
Zitat von ginTon
Über Nacht ist Schnee gefallen
die Gedanken schweifen ab
hin zur Kindheit an der Elbe
wo es Spiel und Freude gab.
so hört sich die Strophe für mich weitaus besser an, der
Reim ist jetzt jedoch nicht mehr rein.
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Ich persönlich würde die Ausgangsstrophe bevorzugen, zum einen des für mich ein wenig "unprofessionell" wirkenden ab-gab-Reimes wegen, zum anderen weil das "wo es Spiel und Freude gab" für mich arg elegisch rüberkommt.
Zitat:
Zitat von ginTon
Mit der Strophe kann ich weniger anfangen. "Reigen" erscheint mir
wie aus einem anderen Jahrhundert und die Aufzählung am Ende
scheint mir auschließlich reimgeschuldet. Hätte man dies nicht mit
irgendeiner Aussage oder in einem richtigen Satz oder Teilsatz
schreiben können? vllt so:
Rauhreif wuchs an Haselzweigen,
Eiskristalle, spitz und kalt,
die mit Sonnenstrahlen spielten:
auf den Bäumen, nah am Wald.
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"Reigen" ist zwar ein etwas altertümliches Wort, aber nach strengen Regeln zu reimen ist ja grundsätzlich eine etwas, sagen wir, Traditions-bezogene Weise des Dichtens, wieviel Klang von alten Zeiten ein Gedicht aushält, ohne abzurutschen, ist aber sicher einer Debatte würdig. Mich stört der Reigen hier jetzt nicht so arg.
Was mir aber in Deiner Version gefällt sind die "Eiskritalle, spitz und kalt".

Dafür find ich persönlich sogar Deine Zeile "auf den Bäumen, nah am Wald" fast etwas gesuchter als Chavis Originalzeile: Warum ist plötzlich von "Bäumen" die Rede, wo es doch vorher um Haselzweige ging? Und warum "Bäume, nah am Wald"? Ist der Wald selbst nicht Eis-bedeckt? Tja... Geschmäcker...