Hi Koko!
Vielen Dank für deine tiefer schürfenden Ausführungen!

Und keine Sorge - ich bin selbst- wie fremdanalytisch genug, um (böswillig gemeinte) "Übergriffigkeit" von ehrlicher Aufrichtigkeit und Offenheit unterscheiden zu können. Da bin ich ziemlich schmerzfrei und tiefenentspannt ...
Soziale Nähe überfordert mich rasch - meine Geduld wird mit der Dauer immer kürzer, ich werde unleidig und aggressiver. Ob das mangels "Übung" so ist, oder weil ich grundsätzlich inkompatibel bin, weiß ich nicht zu sagen - wahrscheinlich von beidem etwas.
So gesehen ist meine Einsiedelei eher erholsam, bekomme ich doch über das Berufliche mehr als genug "Sozialkontakt" für meine Verhältnisse!
Noch ein Grund: Wem andere mehr oder weniger nichts bedeuten, kann mit ihnen ungehemmt umgehen - es muss niemand beeindruckt, vom besseren Selbst überzeugt werden, wie es bei jemandem wäre, dessen Meinung zur eigenen Person einem etwas bedeutet.
Das bedeutet nicht, dass ich Menschen als "wertlos" erachte - bloß, dass ich ihrer Meinung zu meiner Person keinen Wert für mich selbst zumesse. Menschen sind mir nicht "egal" - ich lasse mich bloß nicht mehr von ihnen "berühren". Ich bleibe emotional bereinigt. Interessanterweise kann man sich das Lieben viel leichter abgewöhnen und aberziehen als das Zornigwerden, die Wut ist - zumindest bei mir - viel zäher!
Ist das allgemein so oder nur bei mir?
Distanz trennt nicht nur und isoliert - sie kann auch Schutz sein und Schild, und sie lehrt sehr viel darüber, dass man seinen Selbstwert nie über die Meinung anderer definieren sollte.
LG, eKy