Hi Laie!
Du glaubst mir bestimmt, wenn ich sage, dass ich sicher drei frühe Werke von "du weißt schon wem" zitieren könnte, die sich stellenweise höchst verwandt anhören.
Du schaffst es ebenso wie er, deiner Sprache eine Andächtigkeit und emotionale Intensität zu verleihen, die ihresgleichen sucht.
Fast obstruktionsfrei weich und anmutig schwingen und fließen die Sätze, die lyrischen Bilder sind wie sanfte Gebete der Hingabe an ihren Inhalt, ihre Aussage, deuten mit wenigen Worten und Wendungen so vieles an, ohne dass es überladen oder unklar wird, so als wäre in aller Selbstverständlichkeit auch nicht mehr nötig, um dem Werk Größe und Erhabenheit zu verleihen - und es funktioniert! Nichts scheint fehl am Platze, zu diffus oder wirkt unerklärt. Kein Wort zu wenig, keins zu viel!
Das ist große Kunst!
Das einzige Problem habe ich mit "andächtig" in der letzten Zeile - das Wort will auf Silbe eins betont sein, dein unbetonter Auftakt lässt das aber nicht zu, und so hört es sich unnatürlich an.
Vorschlag: "voll Andacht" an gleicher Stelle würde das Problem lösen.
Andächtig gelesen!
LG, eKy