Hi Mall!
Es gibt einen sogar sehr gravierenden Unterschied zwischen Sagenwelt in Märchenbüchern und dem behaupteten Universum aus heilgen Schriften:
Märchen und Sagen verlangen nie, an sie zu glauben, als wären sie wirklich so passiert und alles wahr! Jeder weiß, dass es Geschichten sind, vielleicht mit dem einen oder anderen wahren Kern, endlos aufgehübscht und dramatisiert im Laufe der Epochen. Geschichten, die belehren wollen, aber weder Unterwerfung noch Hingabe verlangen. Religionen tun das meist immer, zumindest die besonders aufdringlichen.
Ich hatte eben nie einen Übervater nötig, keine moralische Leitfigur, die man anbeten soll. Im Gegenteil: Selbst wenn Gott mir erscheint und mir seine Existenz beweist, würde ich ihn nicht anbeten, bloß weil er mächtiger ist als ich. Anbetung ist mir widerlich, es ist wie Selbstverleugnung, Unterordnung, Sklavenmantra.
Was ist das für ein Gott, der möchte, dass man ihn anbetet? Was nützt ihm das, wenn er allmächtig ist? Hat er trotzdem immer noch so einen Minderwertigkeitskomplex, dass er sich am absoluten Gehorsam seiner Schöpfung hochziehen muss?
Jeder vernünftige Vater will, dass seine Söhne erwachsen und unabhängig werden, damit er auf sie stolz sein kann. Nur dem göttlichen Vater scheint es zu gefallen, Betsklaven zu züchten, die im Extremfall fünfmal täglich vor ihm auf dem Boden kriechen und ihm symbolisch die metaphorischen Füße küssen!
Ist ja die christliche Messe schon ein arges Geschleime, eine geradezu abstoßende sprichwörtliche verbale Zu-Kreuze-Kriecherei!
Dass viel "Gutes" in den heiligen Büchern steht, ist kein Wunder: Die Religionen vereinnahmen soziale Regeln gern für sich, um sich glaubhafter und unverzichtbarer darzustellen, so als würden ohne Gottesglaube alle sofort wie wilde Tiere übereinander herfallen.
Genau dasselbe Gute steht übrigens auch im bürgerlichen Gesetzbuch, seit wir auf Fabeln und Märchen nicht mehr angewiesen sind, um uns zu definieren. Nur ohne das pathetisch verbrämte heilige Brimborium!
Das Neuste: Der Papst leugnet nunmehr die Existenz der Hölle. Er glaubt, sündige Seelen hören nach dem Tod einfach auf zu existieren. Fein. Das Problem bleibt dasselbe: Wer darf das bestimmen? Die hirnrissig strengen, schwarzweiß denkenden, verallgemeinernden und rücksichtslosen, völlig überholten Regulative eines halb primitiven Wüstenstammes von vor 3-4000 Jahren!?
Ich glaube kaum! Ich brauche keinen, der mich richtet, und ich glaube, dass niemand wissen kann, was nach dem Tod passiert. Ich glaube ohnehin daran, dass es kein Nachleben gibt und ich mit dem Tod einfach aufhöre zu sein - auch ohne ein "Sünder" gewesen zu sein!


Wir sollten uns endlich von diesen antiken Schwachsinnigkeiten lösen können, das "Gute" in UNS suchen statt in behauptet heiligen Büchern - was soll das: Sollen wir glauben, Anstand und Moral könnten nur von außen zu uns kommen und uns nachhaltig prägen? Tja, Überraschung! Ich glaube etwas anderes. Und dafür ist keine Heiligkeit nötig.
LG, eKy