Hi Laie!
Zum Vergleich:
Aus meiner Sonettsammlung "Lieblingsbilder(zyklus)" (
http://gedichte-eiland.de/showthread...blingsbilder):
36 - DER ABSINTHTRINKER (Edouard Manet, 1859) ---> zum Bild:
http://www.museumsyndicate.com/item.php?item=3832
Verwaschen scheint sein leeres Angesicht,
in dem die Wirrnis seiner Welt sich spiegelt.
Ein letztes Glas, das seinen Schatten siegelt,
noch voller unverzehrtem, grünem Licht.
Die schwere Decke scheint ihn zu verhindern,
als schlösse sie sein stumpfes Leben ein,
und nur darunter weiß er noch zu sein,
und nur das Gift kann diese Schwere lindern.
Fast zärtlich wagt er einen Schritt zu setzen,
wie sich erhebend aus dem Zwang der Nacht,
und scheu, als könne ihn das Licht verletzen,
scheint er in einen Augenblick erwacht,
um den sich fremde Bilder fahrig hetzen
zu einem Wirbeln, das ihn taumeln macht.
Hatten wir womöglich das gleiche Bild vor Augen? Zumindest ein ähnliches, denn obiger Link zeigt nur einen Ausschnitt eines größeren Bildes von Manet, in welchem dieser Trinker eher eine Randfigur darstellt. Mich fazinierte die gelungene Darstellung des unsicheren Schritts.
Sehr gern gelesen und bewundert!

LG, eKy
PS: Wenn du in deinen Fäden zum Gedicht auch mal Bilder verlinken willst - solltest du nicht wissen, wie's geht, ich erkläre es gern. Der Übertitel "Mann mit Tasche" lässt mich nämlich vermuten, du hattest beim Schreiben ein ganz bestimmtes Bild vor Augen. Falls ja, wäre es schön, wenn der Leser es auch betrachten könnte, vor oder nach der Lektüre.