Ewigkeiten
Ewigkeiten
Komm, lass uns heute mit dem Sommer traben:
Er geht, woher er kam, nach West und Süd.
Die Schlüsselblumen sind bereits verblüht,
Und Bienenvölker dürsten in den Waben.
Die Perseidenschauer sind verglüht:
Am Mondrand knabbern laut die schwarzen Raben,
Und Hoppereiter fallen in den Graben,
In dem ein müdes Wässerchen sich müht.
Ich nehme deine Hand und heiß dich schweben.
Wir tanzen wie der Derwisch durch die Nacht
Und haben nichts und niemand, nur dies Leben,
Das jeden Tag von Neuem uns verlacht:
Wir wollen nur genießen und nicht streben;
Für Ewigkeiten sind wir nicht gemacht.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
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