Sie schwieg
Sie schwieg
Sie schwieg,
als ihre Mutter sie Schlampe nannte.
Sie schwieg,
als ihr Vater sie schlug.
Sie schwieg,
als man ihr das Kind wegnahm.
Sie schwieg,
als ihr Mann wieder betrunken war.
Sie schwieg,
als sie ihr Mann prügelte. Immer wieder.
Sie schwieg,
als sie ihn mit neunzehn Messerstichen tötete.
Als man sie fragte warum,
schwieg sie.
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© Ralf Schauerhammer
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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