Hi Chavi!
Sehr schön und ergreifend geschrieben!
Sehr gelungen die Teilung in betonten Auftakt (S1 und 2), der dort das Traurige, nüchtern Betrachtete untermalt, und in unbetonten Auftakt (S3 und 4), wo zwar zuerst die erstr Str. fast wiederholt wird, aber dann in einen tröstlichen Ausblick positiver Bilder mündet. Hier untermalt der weiche unbetonte Auftakt sehr gut die sich lösende innere Versteinerung!
Wieder kann ich nicht umhin, mich daran ein wenig zu versuchen!

Ich rate dir, die Titel "I" und "II" wegzulassen und die Strophen wie unten gezeigt zu verbinden. Ein Bindestrich genügt.
Zudem wollte ich die etwas bemühte Verkürzung des Reims "jubiliern/flaniern" beseitigt sehen. Zuletzt möchte ich dir auch einen anderen Titel ans Herz legen.
Hier also meine bescheidenen Eingriffe. Was du davon übernehmen möchtest, liegt ganz bei dir!
K(l)eine Wunder
Es geschehen keine Wunder,
niemand kehrt zu uns zurück,
der uns einmal hat verlassen,
nicht für einen Augenblick.
Es geschehen keine Wunder,
alles liegt in unsrer Hand!
Ob wir lachen oder weinen,
bleibt fragiler Fortbestand -
denn es geschehen keine Wunder,
vom Himmelszelt fällt auch kein Stern,
und auch ein Leben nach dem Tode
ist der Vernunft so endlos fern.
Jedoch geschehen kleine Wunder
im Jubeln jeder Nachtigall,
und wenn des Frühlings erste Blumen
sich duftend öffnen überall.
Sehr gern gelesen!
LG, eKy