Sukzessives Erwachen
Er dachte schon, der Dichter sei gestorben,
dass ihn die eigne Muse nicht mehr mag,
die Lyrik glaubte er schon längst verdorben,
sie kündigte ihm fristlos den Vertrag,
der sie mit seiner Liebe heiß umworben
und hochgehalten hat an jedem Tag.
Da spürte tief im Busen er ein Sehnen,
er suchte das Gefühl, doch fand nur Tränen.
Er sah die Leidenschaft in weiter Ferne
vom Windhauch der Veränderung verweht,
sein Blick glitt hinterher, er hätte gerne
im Tanz der Wolken sich mit ihr gedreht,
sein Tag verging, es stand im Licht der Sterne
nur noch ein traumverlorener Poet.
Da spürte tief im Busen er ein Gleißen,
als wolle es die Seele ihm zerreißen.
Er deutete die Zeichen seines Bebens,
als hätte etwas sich vor ihm versteckt,
die Zeit verrinnt, es tickt die Uhr des Lebens,
und ehe er sich wieder selbst entdeckt
sich wortlos fortzuschleichen sei vergebens,
zudem ein schlechter Synergieeffekt.
Da spürte tief im Busen er ein Schmerzen
und ein Gedicht entschlug sich seinem Herzen.
Falderwald
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