Der seidene Faden
Der seidene Faden
zog sich weit durch die
Höhlengänge meiner inneren
Ängste war festgemacht an
einem Fels von Lebensmut
das Ende der Schnur hatte
meine Traumaeule gespannt
am Geäst vor ihrem Einflugloch
neben dem des Labyrinths
die Herbststürme führten
jäh zum Abriss und die
schwarze Katze Angst witterte
ihre Chance war mir heute
über den Weg gelaufen auf der
Flucht vor meinem Zerberus
domauf am Baum blieb
sie hängen rollte sich zu
einer stachligen Pflaume
ließ sich entkräftet fallen
im Nacken des Hundes sitzend
floh er mit ihr aus meinem
Blickfeld aufgelöst ins Nebulöse
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"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Fenek)
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