Hi Wilhelmine!
Gut gedeutet!
Man sagt ja, die Reue kommt als Schwester der Einsicht daher, und die steht auf ältere Männer!

Soll heißen: als junger Kerl (auch Mädchen, da kann ich nicht mitreden ...) denkst du weniger an mögliche Konsequenzen deines Handelns. Das heißt nicht, dass du gemein oder böse bist, oder auch nur bewusst rücksichtslos - es liegt einfach nicht in der Natur der Jugend, sich durch zu viele Überlegungen bremsen zu lassen, sonst ginge wohl auch nie was weiter in der Weltgeschichte.
Ob das gut sei oder nicht, ist die falsche Frage. Es ist eben so - und weiter nichts. Das hat keinen moralischen Impetus, es liegt in der menschlichen Natur, erst mit der Lebenserfahrung zu überlegteren Wesen zu reifen, die dann mehr in ihre Überlegungen mit einbeziehen als junge Menschen, die diesen Wissenshintergrund noch nicht haben.
Letztlich mag es sogar in die andere Richtung kippen, und aus dem wilden Aktionismus der Jugend wird im Alter Erstarrung in Regeln und Ritualen ...
Hier nun geht es um einen, der sich selbst benimmt. Das mag ihn zu einem weniger lebensintensiven, weniger impulsiven Wesen machen, und aus der Sicht junger Tatmenschen ist das ein Nachteil, ein Minus an Lebensqualität.
Nur der ältere Mensch, der den Wert der Selbstbeherrschung zu schätzen gelernt hat, weil er viel mehr an möglichen und wahrscheinlichen Konsequenzen memorieren kann als der junge, wird wissen, dass Lebensqualität eben nicht gleich "ewiger Äktschn" ist, wie unsere jugendsüchtige Kultur suggeriert.
LG, eKy