Hi Wilhelmine!
Schon im vorletzten Vierzeiler ist mir aufgefallen, dass die beiden oberen Zeilen unbetonten Auftakt haben, die beiden unteren betonten.
Hier nun hat nur die erste Zeile unbetonten Auftakt, die drei folgenden betonten.
Fiel es bei ersterem nicht so auf, weil die Auftakte gleichmäßig wechselten, wirkt es hier doch beeinträchtigend, wenn der Leser im einmal etablierten Takt bleiben will (und das geschieht eben in Zeile 1).
Wechselnde Auftakte sind immer eine heikle Sache - ich würde ganz darauf verzichten, so wie ich.
Eine mögliche Version deines Vierzeilers mit durchgehend unbetontem Auftakt:
Die Stimmung von Frau Schmetterling
ganz kongruent am Wetter hing,
und wenn am Fenster Regen lief,
so hing zu Haus der Segen schief.
Und beim vorherigen:
Zur Hochzeit plant der Zitteraal
ein herrschaftliches Rittermahl.
Gar clever spricht der Mantarochen:
»Komm, lass uns das mit Fanta kochen.«
Wobei in der letzten Zeile eine betonte, aber eben auch eine unbetonte Lesart des Auftakts (weiterhin betont auf "lass") möglich ist. Bei solch "schwankenden Auftakten" bleibt der Leser aber meist automatisch im bereits etablierten Schema.
Ich hoffe, das war hilfreich und nicht aufdringlich.

(Und eine Entschuldigung an Plotzn, dass ich hier in seinem Faden herumdoziere!)
LG, eKy