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Alt 28.04.2009, 22:49   #1
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Standard Durch Ossians Gesänge

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Schon bei der Erstbegegnung war sie dem anderen versprochen,
gespielte Leichtigkeit schuf Freundschaft für den Augenschein.
In nur zwei Jahreszeiten hat diese Liebe ihn gebrochen,
die Unerfüllbarkeit erstickte jeden Trieb zum Sein.

Es galt ein strenger Zeitgeist; vor dem Gefühl stand das Entsagen,
getauschte Zärtlichkeit wär ihres Daseins Untergang.
Die Ausweglosigkeiten, im Brief dem Freunde zugetragen,
erwirkten eine Frist, doch Seelenpein blieb lebenslang.

Als sie den Geist verwirrte, hat er, dem Schmerz gebeugt, entschieden.
Ihr Ehemann, sein Freund, hat die Pistole ihm geliehen.
Die Qualen fraßen, nagten, und nur im Tod sah er den Frieden
der Unerträglichkeit geschuldet, der Seele freies Ziehen.

Gesänge Ossians hat jener zum Abschied vorgelesen,
in diesem Augenblick trug niemand mehr ein Kleid zum Schein.
Zurück blieb eine tiefe Trauer, doch diese konnt’ genesen.
Das Jenseits würde sie verbinden – er liebte nicht allein.

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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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