Moin ralfchen,
dein Gedicht gleitet wie ein Leichentuch über die Grenzen des guten Geschmacks – aber mit einer Eleganz, die man nicht ignorieren kann. Ich fühlte mich beim Lesen wie Gregor Samsa auf einer Nirosta-Bahre: halb erschrocken, halb fasziniert, und ganz sicher nicht bereit für das Frühstück.
Die eiskalte Geliebte, die du beschwörst, hat mich inspiriert, mir einen Drink zu mixen – Gin, ein Hauch Baudelaire, und ein Eiswürfel, der sich an meinen Finger klammerte wie deine Muse an die letzte Spur von Körperwärme. Ein surrealer Moment: Ich, der Lebendige, festgefroren am Glas, du, der Dichter, tanzend mit der Stille, festgefroren am...
Dein Text ist ein Totentanz mit Taktgefühl, ein Liebeslied für die Kühlschrankpoesie. Und während die Stare schweigen, lausche ich dem Knistern meines Eiswürfels und frage mich, ob Sehnsucht nicht manchmal einfach nur ein Gefrierbrand der Seele ist.
Zitat:
Zitat von Gottfried Benn
Man muss das Material kalt halten. Man muss etwas heiß empfinden, aber um es aufzuschreiben, braucht man einen kühlen Kopf und alle Hände.
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Liebe Grüße
Bis bald
Falderwald