Hallo Cilonsar,
Deine Erwiderung liest sich wie ein Bauplan für ein perpetuum mobile des Narzissmus: egal ob der Turm einstürzt oder qualmt, du erklärst beides kurzerhand zum Beweis seiner Größe. Das ist die Kunst des Selbstkommentars – immer Sieger, selbst wenn die Kulisse brennt.
Du sprichst von „Missverständnis“ zwischen ernst gemeintem Dichterfürst und humoreskem Selbsternannten. Doch genau darin liegt die Pointe: Wer sich selbst zum Lord krönt, muss damit leben, dass die Krone aus Pappmaché ist – und dass sie bei Regen aufweicht.
Dein „gelungener abgehobener Wortsport“ erinnert an ein Trampolin, das so hoch gespannt ist, dass jeder Sprung im Nebel endet. Selbstironie wäre tatsächlich ein Ausweg – doch du benutzt sie wie ein Rettungsring, den du sofort wieder aufblasen musst, damit er größer wirkt als das Meer, in dem du schwimmst.
Am Ende bleibt dein Babel Turm ein Rauchzeichen: sichtbar, aber flüchtig. Und während du dich noch über die Höhe freust, lacht das Echo über die Leere.
Gruß vom Ratzeburger Abspann Architekten
Falderwald
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PS: Vielleicht fehlt mir ja die nötige Sprachakrobatik, um deinen Turm zu erklimmen – für mich wirkt er ungefähr so, als würdest du versuchen, Bauklötze aus Nebel zu stapeln. Beeindruckend in der Vorstellung, aber in der Praxis bleibt es ein Schauspiel, bei dem die Zuschauer dem Saal schon entschweben, bevor der erste Stein überhaupt fällt.