Die Stickerin
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Die Stickerin
Nie ruhen ihre zarten Hände,
nie fehlt ein Stich des Fadens, zart,
bis das der Tag sich neigt dem Ende,
der Nadel Schwung niemals verharrt.
Entspannt, fast traumgleich fasst ihr Blick
den Rahmen mit dem schneeig Linnen,
welchen sie füllt mit viel Geschick,
Stich um Stich wächst die Pracht darinnen.
Lebendig scheinend, farbenprächtig,
die ganze Vielfalt der Natur,
ob Allerkleinstes oder mächtig,
zeichnet sie mit der Nadel Spur.
Schier ungezählte kleinste Stiche
fügt sie zu einem großen Ganzen.
Kunst ist es, ewig weibliche,
Anmut lässt ihre Nadel tanzen.
Doch ihren Faden würd' sie
allzu gern verlieren,
fänd nur des Liebsten Herz
den Weg dafür zurück.
Gäbs noch ein nächstes Mal,
sie würde sich nicht zieren,
Sein wäre sie ganz und gar,
bei ihm fänd sie ihr Glück.
veredit
Geändert von veredit (20.05.2009 um 23:40 Uhr)
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