Das Schafott
Zwischen schwarzen Tannenbäumen,
tief im Wald, vom Dorf weit fort
und getränkt mit Schreckensträumen,
gibt es einen düstren Ort,
der hat grausig eng verbunden,
tiefstes Leid mit Hohn und Spott.
Hab ihn heut gesucht, gefunden.
Alle nennen ihn Schafott.
Früh am Morgen, fast noch Nacht,
auf der Karre festgebunden,
hat man sie hierher gebracht,
durch die Folter blutgeschunden.
Dann ein letzter Blick ins Tal,
flehend noch ein Gnadenschrei.
Nach Sekunden Höllenqual
quillt das Blut..., es ist vorbei.
Heute steh ich auf dem Felsen,
wo dies alles einst geschah,
wo vor Gram die Steine schmelzen,
hoch am Hang, dem Abgrund nah.
Abertausend wunde Seelen
sehe ich im Geiste schweben.
Wehgeschrei aus stummen Kehlen,
ausgeraubt an Leib und Leben.
Langsam bricht die Nacht herein
und im schweigend Niederbücken
fühlt die Hand den rauen Stein,
kalten Schauer auf dem Rücken.
Seh den Henker hämisch grüßen,
als ich heimwärts schneller werde,
glaub zu spüren an den Füßen
sumpfig blutgetränkte Erde...
Geändert von Galapapa (12.08.2009 um 08:41 Uhr)
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