Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 21.05.2009, 11:40   #10
fee
asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
Beiträge: 961
Standard

danke, galapapa,


ich frage mich nur, ob man es nicht oft auch selbst ist, der sich bereitwillig in diese ecke stellt. wenn dann noch ein winziger schubbs von außen kommt (oder zuviele auf einmal und das timing mies ist), hat dieser weitaus größere bedeutung, als er eigentlich haben sollte.

es ist ein gedicht von enttäuschung, von kränkung und vom wunsch getragen zu werden. davon, wenigstens einmal darauf vertrauen zu können, dass im richtigen moment jemand an einen denkt, und die bedürfnisse des lyrIch vor die eigenen stellt, ohne, dass dieses auffällig am boden zerstört wirken muss.

in der familie, aus der ich komme, wurde nur beachtet, wer (im reinsten und wahrsten sinne des wortes) todkrank war. dessen bedürfnisse wurden allen anderen vorangestellt. auch denen von kindern (ich war damals eins und wurde als "grausliger egoist" gescholten, wenn ich ein eigenes bedürfnis äußerte...). so hab ich gelernt, dass ich kein recht auf eigene bedürfnisse habe, solang es mir noch gut geht. und mittelschlecht gilt auch noch nicht. es muss einem schon sterbens-schlecht gehen, um wünsche anmelden zu können. auch solche wie den, dass mal jemand an einen denkt, weil er einen lieb hat...

daher kenn ich diese ecke nur zu gut. es ist die, in der man sich verlassen von aller welt fühlt. in der sich jedes "schnuppern-dürfen" am "es-könnte-so-schön-sein-wenn" wie blanker hohn anfühlt, wenn man sich dort wiederfindet.

es geht um das richtige maß an distanz und nähe zwischen den menschen. die vernunft weiß es. das gefühl hat oft in kindertagen etwas anderes gelernt. darum fühlt sich mein gedicht ev. auch so "vertraut" und "schön" für manche an, vermute ich einmal.


danke jedenfalls für den schönen kommentar, galapapa. er ist mir sehr wichtig.


lieber gruß,

fee
__________________
"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
fee ist offline   Mit Zitat antworten