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Alt 24.05.2009, 18:30   #1
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asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
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Standard Sch(m)erzgedicht I

Er ist zurückgekehrt zu mir, mein bittrer Schmerz.
Hat nicht vergessen mich nach gut befüllten Jahren,
fährt ins Gesicht mir, quält mich, lässt mich so erfahren,
dass Lebens Achterbahn führt nicht stets himmelwärts.

Zur wutgebeutelt' Maske mein Gesicht verzerrt's,
Stechen und Krampf zu lindern hilft kein Heilverfahren.
Die inn're Stimme quält mich so, um zu bewahren,
dass ich mir selbst noch länger antu diesen Scherz,

den wohlerzogen ich ganz brav mein Leben nenne.
Nichts, was ich wählte, war geborn aus meinem Willen.
Bevor gehorsam nun und blind ich weiterrenne,

nicht hör auf jene Stimme, die manchmal im Stillen,
mich fragt, ob dort im Spiegel ich mein ICH erkenne,
lässt Schmerz mich spüren, wo ich fehlte, MICH zu fühlen.




.fee ´09
(gedicht I zur wiederausgebrochenen trigeminus-neuralgie)
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
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