Im Auge der Libelle
Ein Schilfhalm eignet sich zum Rasten,
Libellen ruh'n dort regungslos.
Man pirscht sich näher, ohne Hasten,
Und sieht die Schöne plötzlich groß.
Die zart genetzten Flügelpaare,
Der langgestreckte Hinterleib,
Am Brustteil pelzig feine Haare,
Sind schön, doch kurzer Zeitvertreib.
Beim Kopf, da will der Blick verweilen,
Ein Riesenauge starrt dich an.
Du spiegelst dich in tausend Teilen,
In tausend Linsen sickert man.
Wie mag die Ruhende dich sehen,
Was geht in diesem Kopfe vor?
Wohl niemand wird es je verstehen,
Was eindringt durchs Fassettentor.
Für immer wird die Frage stehen,
Wie viel empfindet so ein Tier?
Libellen sind schön anzusehen,
Was halten sie jedoch von mir?
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Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen.
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