14.06.2009, 01:05
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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 23.02.2009
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Beiträge: 526
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Scheidung von Schatten und Nacht
Wer nennt mir die Scheidung von Schatten und Nacht,
wer weiß, wohin Wolken sich lösen ins Nichts?
Der Sonne, der Freude, und Allem, das lacht,
entbehrt nun mein Herz; und mein Mut allen Lichts.
Ein Vogelsang deucht mir wie Jammern am Morgen,
derweil ich die Dunkelheit über mir ließ.
Kein Tag mag mir wirklich die Trübsal entsorgen,
die ich mit dem Mond und den Nachteulen blies.
Warum brannte mir in der Brunst einst ein Feuer,
und Asche erstickte es, so wie die Glut?
Ach, Melancholie, du bist mir nicht geheuer,
und doch dringt dein Tiefbass durch Mark, Bein und Blut!
Im Zähfluss des Haderns, im Wehklagenkleid,
in düster beräuchertem dunkelsten Rot:
Wer nennt mir die Trennung von Sehnsucht und Leid,
von Stimmen und Rufen, von Liebe und Tod?
Geändert von Blaugold (14.06.2009 um 14:09 Uhr)
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