Hallo fee
In deinem Gedicht äußert das Lyrische Ich, wie es - vielleicht aus Selbstüberschätzung - wie es vom Hohen ins Tiefe fiel. Aber Selbstvertrauen ist da, es wird die Landung akzeptieren.
Was vielleicht auch besser ist, als fliegen in illusionären Sphären.
Ist es nicht tragisch und komisch zugleich, dass ein Individuum, wie es jeder Mensch ist, meint, man müsse um diese Einzigartigkeit kämpfen?
Ich denke, dein LI hat nicht wirklich je seine Originalität gehabt oder verinnerlicht, es wurde um die (falsche) Selbsteinschätzung gerungen. Und da diese oft ein unwirkliches Selbst "erzeugt", hielt es auch nicht wirklich stand, als es durch ein Wort gestürzt wurde.
In diesem Sinne könnte auch der Sinnspruch "Glaube kann Berge versetzen" mal durchdacht werden. Der Glaube an alles, was nicht wirklich ist, illusionär oder eingebildet, nur geglaubt halt, verstzt schlussendlich gar nichts, außer das eigene Ego, das sich in dieser "Macht" zu allem fähig wähnt, in höhere Gefilde. Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass "wähnen" von Wahn kommt?
Schlussendlich ist das Fazit des Gedichtes aber sehr gut geeignet, von der Bodenhaftung aus, echtes Selbstvertrauen zu finden!
den glauben, ich versetzte berge,
schuf seen, kristallklar, tief in herzen.
ein wort von dir – gemacht zum zwerge
werd ich auch diesen sturz verschmerzen.
da in der Zeile zuvor nur sehr vage angedeutet wurde, dass LI in höheren Gefilden schwebte, steht der
Sturz hier in der letzten Zeile mit wenig Zusammenhang.
Wenn du da "Fall" verwendest, implizierst du sowohl einen Sturz, als auch "in diesem Fall" und die Aussage wäre etwas "schwebender".
ein wort von dir - gemacht zum zwerge
hab ich zunächst nicht klar verstanden (ein Wort zum Zwerg gemacht?) der Syntax scheint mir unnötig kompliziert.
Mögliche Alternative:
Dein Wort stürzt mich. Gemacht zum Zwerge
werd ich auch diesen Fall verschmerzen.
So, hoffe, ich konnte ein paar andere Gedanken zum Gedicht beitragen.
Blaugold