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Alt 25.06.2009, 23:22   #5
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
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Beiträge: 4.893
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liebe cyparis, liebe chavali, lieber hans,

mein schwarzer kater hat etwas unglaublich bestechendes an sich:
dieses maß an wohlbefinden, in dem er sich ergeht, wenn er in hingabe zerfließt und die vehemenz, mit der er mich dazu bringen will, es ihm gleichzutun.
so hartnäckig und unerschütterlich kann kein mensch sein!

ob tiere deswegen schon die besseren menschen sind, weiß ich nicht.
ich denke, sie sind eben KEINE menschen, denn als menschen wären sie dazu nicht imstande.
als mensch rattern in meinem kopf ( fast immerzu) gedanken, werden emotionen nicht nur erlebt, sondern auch analysiert, begründet, widerlegt, hinterfragt, verknüpft, interpretiert, philosophisch untermauert, blablabla.....
und kleinste ereignisse können langen widerhall haben.

tiere vergessen schneller, sie erleben unmittelbar - und wenn es jetzt GUT ist, dann IST es gut, egal was drei stunden vorher war....
das ist das , was mich an ihnen fasziniert, weniger diese bedingungslose liebe, die ja manchmal schon fast absurd ist.
versucht mal, am computer zu arbeiten , wenn eine liebestolle katze partout den schoßplatz ergattern will und sich um keinen preis davon abhalten lässt....

ich könnte der größte a.... der welt sein und mein kater würde mich trotzdem anbeten! warum auch immer .
aber zu erleben, wie einfach das für ihn ist, stimmt mich versöhnlicher, wenn es grade für mich kompliziert erscheint, weil er dann hat, was ich nicht habe: EINKLANG.

DAS haben uns die tiere voraus.
nur adam und eva wurden aus dem paradies vertreiben, durch ihre SELBST-BEWUSSTWERDUNG. sie bekamen dadurch freiheit: die qual der wahl und die last der verantwortung. alles hat seinen preis.....manchmal erscheint mir der preis verdammt teuer.

danke fürs lesen!
larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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